Afolayan sorgt für St. Paulis Comeback gegen Gladbach

veröffentlicht am 6. April 2025

St. Pauli konnte in der Fußball-Bundesliga der Männer gegen Borussia Mönchengladbach punkten, auch nach Pausenrückstand. Zuvor hatten die Kiezkicker alle 16 Spiele, wo der Gegner das erste Tor schoss, auch verloren. Es schien fast schon paradox, dass den Boys in Brown diese Comeback-Qualität fehlte, vor allem da St. Pauli der Wille zu keinem Zeitpunkt fehlte. Im Gegenteil, das Team von Alexander Blessin ist in keiner Begegnung chancenlos gewesen und hatte nahezu immer bis kurz vor Schluss noch eine realistische Chance, zu punkten. Bei dem 1:1 gegen Seaones Gladbacher wäre aber durchaus mehr drin gewesen.

1,8:0,5 xGoals, 26:5 Torschüsse, 11:2 Ecken und 64%:36% Ballbesitz sprechen eine deutliche Sprache. Ein Blick auf die Tabelle hätte eher auf eine Gladbacher Dominanz hingedeutet, diese befinden sich nämlich mitten im Kampf um das internationale Geschäft, während St. Pauli auf dem 15. Platz gegen den Abstieg kämpft. Gladbachs Führung mit der letzten Aktion vor der Pause stellte den bisherigen Spielverlauf also komplett auf den Kopf. Doch Blessin schien in der Pause die richtigen Worte gefunden haben, denn die Hausherren stürmten weiterhin unbeirrt aufs gegnerische Tor. Hatte es in Durchgang 1 ab und zu eine Tormöglichkeit von beispielsweise Tim Kleindienst gegeben, beschränkten sich die Fohlen in der 2. Halbzeit auf die Defensive ohne Entlastungsangriffe. So richtig in Schwung kam St. Paulis Offensive dann durch die Einwechselungen vom wieder genesenen Morgan Guilavogi und Oladapo Afolayan. Letzterer sorgte in der 85. Minute auch für den höchstverdienten Ausgleich. Die Kiezkicker drängten in der Folge auf den Siegtreffer, doch es blieb bei der Punkteteilung.

Der gefragteste Mann nach Abpfiff war logischerweise Afolayan, der erstmals seit der Hinrunde wieder traf. Er war der Überzeugung, dass St. Pauli wahrscheinlich das Spiel gewonnen hätte, wenn sie noch ein paar Minuten mehr gehabt hätten. Doch weg von den Konjunktiven bekräftigte der Offensivspieler, „es ist ein sehr guter Moment für mich persönlich, aber es geht nur um das Team und darum, dass ich uns helfe, in der Liga zu bleiben“. Seinem Trainer Blessin blieben über das Tor dann auch nur positive Worte, „was uns in der 1. Halbzeit ein bisschen gefehlt hat, war so ein klarer Abschluss. Und das hat er dann gezeigt, und das freut mich ungemein. Und dass er die Qualität dann auch hat, ist gut“.

Weiter geht es für St. Pauli nächsten Samstag in Kiel, den Mitaufsteiger bezeichnete Blessin trotz eines komfortablen 8-Punkte-Vorsprungs als direkten Konkurrenten. „Für den Relegationsplatz ist es ja nicht so weit weg für Kiel. Das ist eine Mannschaft, die gibt auch nie auf“. St. Paulis Bilanz gegen diese direkte Konkurrenten spricht jedoch für sich, 3:1 gegen Kiel im Hinspiel, danach Siege gegen Union, Hoffenheim und in Heidenheim bei einer Niederlage in Bochum.

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Fridolin Haagen

Jahrgang 2004, freier Journalist für die taz, den Freitag und die Fußball-Woche.

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