Nach einem Punkt in den letzten fünf Spielen begrüßen die Fans den Mannschaftsbus mit einer unvergesslichen Pyroshow, auf der Pressekonferenz gratuliert der gegnerische Trainer zu einem „hochverdientem Sieg“ – das sagt schon viel aus. Der FC St. Pauli gewinnt in der 1. Fußball-Bundesliga der Männer mit 1:0 gegen den direkten Konkurrenten aus Hoffenheim. Dadurch entspannt sich die sportliche Lage vor der Länderspielpause.
Der Sieg der Kiezkicker gegen die Kraichgauer ging auf allen Ebenen in Ordnung, das Tor des Tages ging auf das Konto von der Freiburg-Leihgabe Noah Weißhaupt. Dieser musste jedoch nur noch eine Vorlage vom Ex-Freiburger Philipp Treu ins Leere Tor schieben, zuvor hatte der Außenverteidiger einen Pass vom Hoffenheimer Schlussmann Baumann abgefangen. Es kann durchaus von einem Patzer des deuschen Nationaltorhüters gesprochen werden, doch ermöglicht wurde das Tor durch die Aufmerksamkeit der Boys in Brown, die 90 Minuten das bessere Team waren. Auffällig gut waren auch St. Paulis Standardsituationen, meist getreten von Danel Sinani. Erst letzte Woche gelang dem Aufsteiger das erste Tor nach einer Ecke in Wolfsburg, nun stralte fast jeder Eckball Gefahr aus.
Die Entscheidung von Trainer Alexander Blessin, offensiv auf Weißhaupt, Sinani und Saad zu setzen, hat sich als richtig erwiesen. Blessin hatte auch ordentlich Spaß nach Abpfiff, mehrfach jubelte er intensiv mit den begeisterten St. Pauli Fans. Auf der Pressekonferenz stellte er fest, „es ist schön, ein Freitagsspiel zu haben, zu gewinnen und dann selber auf die Paarungen dann auch zu gucken“. Dann wird er auch den zweiten Liga-Ausrutscher der Bayern gesehen haben. Nach einer 2:3-Heimniederlage gegen Bochum, kam der Rekordmeister bei Union Berlin nicht über ein 1:1 hinaus. Am 29. März ist St. Pauli in der Allianz Arena zu Gast, zuvor reist das Team in die Hauptstadt zum Testspiel gegen Hertha BSC, dort dürften einige Langzeitverletzte zu ihren ersten Einsatzminuten kommen.