Das Wunder von Leverkusen bleibt aus – Alonso erneut mit Fehler

veröffentlicht am 14. März 2025

Um die 3:0-Pleite aus dem Hinspiel zu drehen hätte es ein Wunder gebraucht, doch das blieb aus. Leverkusen ist gegen Bayern München in der Champions League der Männer ausgeschieden. Damit verspielte die Elf von Xabi Alonso innerhalb von drei Tagen zwei Titel. Folglich richteten die Fans nach Abpfiff den Fokus auf die letzte verbleibende Titelchance, „wir fahren nach Berlin“, um dort den DFB-Pokal zu verteidigen.

An den Fans lag es auf jeden Fall nicht, dass zum zweiten Mal hintereinander ein Heimspiel mit 0:2 verloren ging. Zwischen den Niederlagen gegen Bayern schnappte sich Bremen drei Punkte, weswegen die Bundesliga mehr oder weniger entschieden ist. Doch Leverkusen startete furios in die „Mission Impossible“, alle im Stadion schienen an einen hohen Sieg zu glauben. Das bewusste Ziel von Alonso war es, Hektik ins Spiel zu bringen, zwei frühe gelbe Karten von Laimer und Coman waren das Resultat. Doch Leverkusens Energie führte nicht zu zwingenden Torchancen und Vincent Kompanys Elf beschränkte sich nicht aufs Verteidigen. Das Tor von Harry Kane Anfang der 2. Halbzeit war der mentale Knock-Out der Gastgeber. Doch rückblickend betrachtet wurde Leverkusens Niederlage bereits zuvor besiegelt, erneut durch einen Fehler Alonsos. Im Hinspiel wurde seine Entscheidung, ohne Mittelstürmer spielen zu lassen harsch kritisiert, gegen Bremen sah er selbst Fehler bei sich.

Im Rückspiel verletzte sich vor der Halbzeitpause Leverkusens Hermoso schwer, mittlerweile droht sogar das Saison-Aus. Doch anstatt Robert Andrich zeitnah einzuwechseln, entschied sich Alonso dazu, alles dafür zu geben, um ihn nochmal für das Spiel fit zu kriegen. Zwischen der Verletzung und der schlussendlichen Auswechslung lagen sieben Minuten. In der Zeit spielte Leverkusen entweder zu zehnt oder mit einem lädierten Hermoso, Granit Xhaka tobte aufgrund der mehr als unglücklichen. Schließlich ging der Spielfluss komplett verloren, Leverkusen konnte nicht pressen und kam auch nach Andrichs Einwechslung nicht mehr in diesen bedingungslosen Attacke-Modus. Da dies auch im zweiten Durchgang nicht gelang, mussten selbst die optimistischsten Fans der Wahrheit ins Gesicht blicken, Kanes Führung besiegelte das Aus. Zwar bewies die Elf von Alonso Moral und versuchte sich an einem Ehrentreffer, doch auch der zweite Treffer des Abends gelang den Gästen. Alphonso Davies verwertete eine sehenswerte Kombination zum 0:2-Endstand.

Damit trifft der FC Bayern im Viertelfinale auf Inter Mailand, das Endspiel im eigenen Wohnzimmer weiter vor Augen. Im Halbfinale wartet auf Kompanys Team entweder FC Barcelona, die das Duell in der Gruppenphase mit 4:1 für sich entscheiden konnte oder Dortmund, die das letzte Spiel in München 2:0 gewonnen haben und diese Saison 1:1 spielten. Dennoch behauptete Sportvorstand Max Eberl, „wir haben keinen Druck“ und sprach stattdessen von einem Traum in der heimischen Allianz Arena das Champions League Finale zu bestreiten.

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Fridolin Haagen

Jahrgang 2004, freier Journalist für die taz, den Freitag und die Fußball-Woche.

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