In einer Welt, in der digitale Technologien einen festen Platz in unserem Alltag einnehmen, ist der Zugang zum Internet für Kinder so selbstverständlich geworden wie das Atmen. Diese stetig wachsende Präsenz birgt jedoch auch erhebliche Risiken, insbesondere wenn sie unkontrolliert und ungefiltert erfolgt. Die Firma myFirst.tech hat es sich deshalb zur Aufgabe gemacht, ein eigenes, kinderfreundliches, buntes Ökosystem zu schaffen. Auf der IFA 2023 traf ich den Marketing-Chef Frank J.J. Fernández. Wir haben uns ausführlich zu den Produkten ausgetauscht und mir wurden ihre Funktionsweise sowie die Vision des Unternehmens näher erläutert. Die interessantesten Produkte stelle ich jetzt vor:
Das Hauptprodukt der Firma sind Smartwatches oder wie sie von der Firma selbst genannt werden „Watch-Phones”. Wie der Name es vielleicht schon verrät, fungieren die Smartwatches nämlich auch als Telefon. Das ist für Kinder besonders praktisch, weil man eine am Handgelenk getragene Uhr im Gegensatz zu einem normalen Handy kaum verlieren wird. Ich kann mich daran erinnern, dass ich meine ersten beiden Tastenhandys in wenigen Monaten verloren habe, da wäre ein Handy am Arm wahrscheinlich von Vorteil gewesen.
Das Spitzenmodell, die R2, überzeugt mit einigen interessanten Features, wie beispielsweise die Möglichkeit per GPS den Standort des Kindes mitzuverfolgen und benachrichtigt zu werden, falls die Uhr abgenommen werden sollte.
Dadurch können Kinder auch ohne die persönliche Begleitung eines Elternteils draußen spielen und den Standort beobachten, was die Selbständigkeit der Kinder fördern kann.
Dank 4G Technologie, mit kostenloser Sim-Karte1 im ersten Jahr, kann man die Uhr auch als Handy benutzen und somit Nachrichten verschicken, empfangen, telefonieren und sogar mit der Selfie-Kamera Videoanrufe tätigen. Abgesehen davon kann die Kamera natürlich auch zum Fotografieren genutzt werden. Darüber hinaus bietet die Uhr auch ein SOS-Notfall-Knopf und einen Schulmodus. Videos können auf der Uhr nicht geschaut werden, was sicherlich auch hilft, die Bildschirmzeit gering zu halten, dafür kann man aber Musik speichern und hören.
Natürlich hat myFirst.tech auch eigene Audioprodukte in ihrer Produktlinie und natürlich haben diese auch spezielle kindgerechte Funktionen.
Da wären einerseits die „CareBuds“, InEar Kopfhörer, welche vom Design stark an „AirPods pro“ von Apple erinnern. Das Besondere ist allerdings, dass die Kopfhörer einerseits eine voreingestellte Lautstärkebegrenzung haben, was die Ohren schützt. Außerdem aktiviert sich, wenn Bewegung erkannt wird, automatisch ein Transparenz-Modus, sodass Umgebungsgeräusche gehört werden können, was laut myFirst.tech die Benutzung im Straßenverkehr sicherer machen soll.
Andererseits hat myFirst.tech auch Kopfhörer in ihrem Sortiment. Diese übertragen den Klang mithilfe von Vibration direkt durch die Wangenknochen ins Gehör. Der Vorteil besteht darin, dass die Ohren nicht durch zu laute Geräusche geschädigt werden, und es ermöglicht, alle Umgebungsgeräusche problemlos wahrzunehmen.
Auch für die Kreativität der Kinder hat myFirst.tech Produkte im Angebot. Zum einen verschiedene Grafiktabletts, zum anderen auch Stifte, mit denen man ähnlich wie bei einem 3D Drucker aus Kunststoff 3-dimensionale Figuren erschaffen kann. Die Stifte können mit verschiedenfarbigem Kunststoff befüllt werden, der im Inneren zwar erhitzt, allerdings nicht so heiß wie beispielsweise bei einer Heißklebepistole wird, sodass sich Eltern keine Sorgen machen müssen, dass sich die Kinder bei der Benutzung verbrennen.
Ich persönlich finde das Konzept eines kindersicheren Technikökosystems sehr spannend und auch die sich stetig erweiternde Produktpalette, welche in Zukunft beispielsweise auch Drohnen beinhalten wird, ist sehr interessant. Es ist aber auch wichtig zu erwähnen, dass die Produkte zwar hochwertig, doch auch recht teuer sind und beispielsweise die Smartwatch “Fone R2” mit 200 Euro ein relativ hochpreisiges Geschenk für Kinder zwischen 5 und 12 ist.
Alternativ wäre es beispielsweise günstiger, ein älteres Smartphone für um die 50 Euro auf Plattformen wie Ebay zu kaufen und dort mithilfe von bestimmten Apps eine kindersichere Umgebung zu schaffen. Denn viele Funktionen der Uhren von myFirst.tech wie beispielsweise der SOS-Knopf oder auch die Standortüberwachung lassen sich auch auf einem normalen Smartphone einrichten. Wenn die Preise der Produkte in den kommenden Jahren jedoch sinken sollten oder man auch auf das Top-Modell verzichten kann, können die Produkte von myFirst.tech eine echte Option für Eltern sein, die Ihre Kinder behütet in die digitale Welt loslassen möchten.
Maxim Rzychon
- Aktuell sind die eigenen Sim-Karten von myFirst in Europa noch nicht erhältlich und es müssen Sim-Karten von Drittanbietern verwendet werden. Im kommenden Jahr soll sich das laut Angaben der Firma ändern.