Dieses Jahr hat der THW (Technisches Hilfswerk) Ortsverband Seelow sein 30 Jähriges Jubiläum gefeiert. Dahinter steht eine Geschichte über eine Zusammenarbeit, von der wir noch einiges lernen können.
Einfach loslegen
Im Jahr 1992 beginnt die Freundschaft zwischen dem deutschen Katastrophenschutz und der polnischen Feuerwehr. Der Kontakt wurde durch Peter Strohbach, Mitarbeiter für den Katastrophenschutz im Landkreis Märkisch-Oderland, im Sommer 1992 hergestellt. Erst im November desselben Jahres gründete sich der Ortsverband Seelow.
Willi Welkisch, Experte bei der Berliner Feuerwehr, lacht als er sich an die Anfänge erinnert: „Wir sind einfach nach Polen und waren voller Zuversicht.“ Diese Zuversicht erwies sich als berechtigt, denn es stand für beide Seiten das Helfen im Vordergrund. Dadurch wurde auch die Sprachbarriere leicht überwunden und keine Bürokratie konnte die deutsche Seite von der polnischen trennen.
Gemeinsame Arbeit
Nach dem ersten Treffen folgte eine dreißigjährige Freundschaft, die bis zum heutigen Tage anhielt. Zusammen wurden Übungen gemeistert und Feste veranstaltet. Auch trat man in Wettkämpfen gegeneinander an, wie zuletzt 2019 im Wettbewerb der polnischen Freiwilligen Feuerwehren in Namysli.
Dadurch war der Katastrophenschutz beider Länder stets verbunden. Dies war besonders von Bedeutung, als das Oderhochwasser 1997 (polnisch: Powódź tysiąclecia (Jahrtausendhochwasser) wütete. Gemeinsam konnten Menschen gerettet werden, unabhängig davon, ob sie nun deutsch oder polnisch waren. Letztlich achten Katastrophen keine Ländergrenzen, weshalb die Freundschaft zwischen dem deutschen Ortsverband Seelow und den polnischen Feuerwehren stets geschätzt wurde.
Die wichtigste Botschaft
Zum Jubiläum erhielten alle Anwesenden ein Buch, welches folgende Sätze im Vorwort enthält:
„Festgehalten sind vor allem die Ereignisse vor dem digitalen Zeitalter. Sie soll nicht in Vergessenheit geraten und die junge Generation der polnischen Feuerwehr ermutigen, bei allen gegenwärtigen und zukünftigen Problemen diese Arbeit fortzusetzen.
Katastrophen kennen keine Grenzen. Deshalb ist es wichtig, über kulturelle und sprachliche Barrieren hinweg, den Weg zueinander zu finden.“ (Manfred Utech, Vorsitzender der Vereinigung der Förderer und Helfer des THW im Landkreis Märkisch – Oderland e.V.)
Bilder: THW OV Seelow