Berlins Krisenmanager: „Die Klimakatastrophe ist die größte Katastrophe, die auf uns zukommt“

Albrecht Broemme ist Ehrenpräsident des Technischen Hilfswerks (THW). Er hat bereits unzählige Krisen erlebt:  Hochwasser, Erdbeben bis hin zu Waldbränden. Doch das Klima ist für ihn die größte Katastrophe, die bewältigt werden muss. Wie das gelingt und welche Probleme das THW bereits gestemmt hat.

Jeder muss vor seiner eigenen Tür kehren 

Um etwas für das Klima zu tun, müsse jeder sein Bewusstsein ändern. “Wenn jeder nicht ein Drittel seiner Lebensmittel wegschmeißen würde, wäre das Klima besser dran”, meint Broemme. In diesem Kontext blickt er auch besorgt auf das Konsumverhalten der Gesellschaft, denn es werde immer mehr entsorgt und gekauft. “Früher ist mehr repariert worden und wenn wir wirklich nachhaltig leben wollen, dann müssen wir aufhören immer das neuste Handy haben zu wollen”, so Broemme.

Auch der Katastrophenschutz muss sich den Anforderungen stellen

Auch weiß Broemme, dass der Katastrophenschutz an Bedeutung gewinnen wird, denn in den letzten Jahren häufen sich die Katastrophen. Das THW hat bereits in der Vergangenheit viele Hochwässer, wie jene in Ahrweiler oder an der Esch, bewältigt. “Das THW muss sich stetig erneuern und vor allem müssen wir auch für die jüngere Generation attraktiver werden, denn es ist schließlich unsere Zukunft.” Gleichzeitig war das THW auch zuletzt bei der Aufnahme der Geflüchteten des Russlandkrieges im Einsatz und baute beispielsweise in Berlin Unterkünfte mit auf. Auch durch das Klima werden viele Menschen zur Flucht gezwungen und auch hier muss das THW sich auf diese Lage einstellen.

“Wahrscheinlich kommen auch zukünftig mehrere Katastrophen gleichzeitig auf uns zu”, meint Broemme. Seine Botschaft lautet dennoch: “Katastrophen machen müde, aber jetzt ist nicht der Moment, um aufzugeben.”

Bild: young leaders GmbH