IFA Opening Keynote: Die Internationale Funkausstellung ist zurück!

Diesen Freitag öffnet in Berlin wieder die weltweit größte Messe für Konsumentenelektronik ihre Türen. Bereits seit zwei Tagen können Fachbesucher*innen untereinander ins Gespräch kommen und sich mit Resellern vernetzen. Auch das JUPMA hat ein Redaktionsteam entsandt.

Nach der Corona-Pause und pünktlich zum 200. Geburtstag der Messe Berlin ist die Internationale Funkausstellung (IFA) zurück. „Die IFA war schon immer ein Trendsetter. Nun ist sie zurück und schafft eine Schnittstelle zwischen Firmen und Konsumenten“, freut sich Martin Ecknig, CEO der Messe Berlin. Aus der Pandemiepause nimmt die IFA eine digitale Plattform mit, die Fachbesucher*innen die Vernetzung per QR-Code ganz ohne Visitenkarte in Papierform, aber auch über ein Online-Verzeichnis erlaubt.

Vernetzte Anwendungen im Fokus

Im Fokus der diesjährigen IFA stehen wie schon vor drei Jahren vernetzte Geräte. Ob Kühlschrank, Fitnesstracker oder Rollo: Die Hersteller präsentieren intelligente Anwendungen, um Alltagsaufgaben zu automatisieren. Die Möglichkeiten sind grenzenlos: Abends automatisch das Rollo schließen, Lampen entsprechend der Musikwiedergabe aufleuchten lassen und beim Verlassen des Hauses vor noch eingeschalteten Geräten warnen. Das und vieles mehr geht sogar herstellerübergreifend.

In Angesicht des Ukrainekriegs finden weiter auch Geräte zur Verbesserung der Klimabilanz besondere Beachtung. Viele Hersteller präsentieren Zwischenstecker, die den Stromverbrauch messen und zeit- oder bedingungsgesteuert reduzieren können. Erstmalig ist auch das Fotosegment mit einem eigenen Bereich auf der Internationalen Funkausstellungen vertreten.

Zurück ist auch der Start-up-Markt IFA NEXT, auf dem junge Unternehmen ihre Ideen aus den Bereichen KI, Robotik, Smart Home, Nachhaltigkeit, Digital Health und AI präsentieren. Auf dem IFA+ Summit in Halle 20 diskutieren Branchen-Expert*innen die Effekte globaler Lieferketten und Szenarien der Deglobalisierung. Damit rückt die IFA auch näher an den*die Verbraucher*in: Erstmalig ist der Zugang zu den Konferenzen im regulären Ticket enthalten, die Keynotes werden als Live-Stream angeboten.

Rosige Aussichten für die Technikwelt

Auch auf der IFA sind die Folgen der Pandemie nach wie vor deutlich: Doch während die Wirtschaft als Ganzes zuletzt stagnierte, erfuhr die Digitalbranche in den letzten Jahren einen pandemiebegründeten Boom. Kontaktbeschränkungen und die Heimarbeit machten die eigenen vier Wände zum Lebensmittelpunkt und bewegten viele Menschen dazu, sich neue Technik anzuschaffen.

Auch heute noch sind die Verkaufszahlen für Konsumentenelektronik auf einem präpandemischen Level, und das trotz Lieferkettenproblemen und der Inflation, erklärt Geschäftsführerin Dr. Sana Warneke für die Gesellschaft zur Förderung der Unterhaltungselektronik (gfu). Das wachsende Bewusstsein für energiesparende Smart-Home-Anwendungen, aber auch die anstehende Fußballweltmeisterschaft 2022 stimmen die Branche besonders positiv, so Warneke.

Ihre gewohnte Größe erreicht die IFA aber noch nicht: So sind mehrere Hallen geschlossen, auch namhafte Aussteller*innen wie Phillips veranstalten zeitgleich ihre eigenen Produktpräsentationen am Standort Berlin. Vor allem die „Global Markets“-Ausstellung fällt ungewöhnlich klein aus, denn Infektionsschutzbestimmungen erschweren die Einreise. Die Veranstaltenden sprechen von einer achtzigprozentigen Auslastung.

Eine Messe auf Wohnungssuche

Im Jahr 1924 fand die Internationale Funkausstellung zum ersten Mal auf dem Messegelände in Berlin statt und zeigte sich als Zuhause für neue Technologien. Im Jahr 1930 feierte das Farbfernsehen auf der Messe sein Debüt, dreißig Jahre später das MP3-Format. Heute gilt die IFA als die wichtigste Messe für Konsumentenelektronik weltweit.

Seit ihrer Gründung hat die IFA immer in Berlin stattgefunden. Ob das so bleibt, ist aber unklar: So läuft 2023 der Vertrag zwischen Lizenzgeberin gfu und der Messe Berlin aus. Damit könnte die nächste IFA zugleich auch die letzte am Standort Berlin sein. Zwar gibt es Gespräche über eine Verlängerung, zum Stand der Verhandlungen halten sich beide Unternehmen aber noch bedeckt. „Berlin steht für Wissenschaft, Innovation und Start-ups. Die Stadt ist eine von Deutschlands bedeutsamsten Wirtschaftsstandorten“, plädiert Ecknig für die Messe Berlin.